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Taxfix: Wie das AI-first-Unternehmen mit Veo die Videoproduktion auf YouTube neu definiert

Simon Holthaus

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Die Steuererklärung zählt in vielen Ländern zu den eher ungeliebten Aufgaben – und das Marktumfeld ist entsprechend herausfordernd. Komplexe rechtliche Vorgaben, hohe Lokalisierungsanforderungen, enge Margen und staatliche Angebote prägen die Rahmenbedingungen.

Mitten in diesem Spannungsfeld will sich Taxfix, ein in Europa führendes Fintech-Unternehmen für digitale Steuerlösungen, maximal effizient aufstellen und verfolgt deshalb eine klare Strategie: „Wir sind ein AI-first-Unternehmen“, sagt Alex Beresford, Chief Growth Officer und CMO bei Taxfix. „Das bedeutet, dass wir Mission, Vision und Wertschöpfung mit KI-Lösungen umsetzen. Unser Fokus liegt dabei immer darauf, noch bessere Angebote für die Nutzenden zu schaffen.“ In der Praxis heißt das: Taxfix versucht, erst einmal alles mit KI zu denken und sich dann selbst zu widerlegen, wenn es nicht klappt. Aber, so Beresford, „60 bis 70 Prozent der Aufgaben in Marketing, Sales und Partnerships lassen sich heute AI first erledigen – teils sogar besser.“

Erste Erfolge mit Google AI verzeichnete Taxfix bereits 2022, als das Team Performance Max zur Kundenakquise testete. Die automatisierten Kampagnen erzielten in der stark umkämpften Steuersaison neun Prozent mehr Steuererklärungen – bei 44 Prozent geringeren Kosten pro Conversion im Vergleich zu reinen Suchkampagnen. Seitdem ist Performance Max fester Bestandteil des Marketing-Mix.

Eine Zehnerpotenz Kreativität

Seit 2025 testet Taxfix den AI-first-Ansatz auch bei der Produktion von Creatives. Gerade in der Videoproduktion war iteratives Arbeiten, wie es für datengetriebene Kampagnen nötig ist, bislang kaum realisierbar. Der klassische Agenturprozess war seit jeher aufwendig, kostenintensiv und vergleichsweise langsam: Vom ersten Storyboard über detailliert gestaltete Styleframes bis zur Vertonung in der Postproduktion vergingen oft Wochen. Die nötige Geschwindigkeit, um Creative-Varianten systematisch zu testen – etwa im Rahmen von Brand Lift Surveys –, war schlicht nicht gegeben.

Taxfix stellte sich daher die Frage: Lassen sich kreative Ideen mit KI schneller und genauso wirkungsvoll umsetzen wie in klassisch produzierten Videos? Um das herauszufinden, startete das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Google Anfang 2025 ein groß angelegtes Experiment mit Veo 2 – einem generativen Video-Tool der ersten Generation. Dabei ließen die Marketer menschlich produzierte Storys, KI-generierte Clips und hybride Varianten, bei denen KI die Marketer unterstützt, gegeneinander laufen – auch in verschiedenen Sprachen. „Wir haben viele mehrsprachige Kundinnen und Kunden und wir wussten nicht, ob zum Beispiel ein Creative in der Muttersprache besser funktioniert als in der Zweitsprache – oder umgekehrt“, sagt Beresford. „Also testeten wir das aus.“

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Tafix teste seine mit Veo 2 erstellten Videos auf YouTube - mit großen Erfolg

Im ersten Testlauf auf YouTube ging es dem Finanzunternehmen vor allem darum, die Auswirkungen der verschiedenen Spots zu analysieren. Im Rahmen verschiedener Brand Lift Surveys wurden die Effekte auf die Metriken Video Ad Recall und Consideration untersucht. Daher wählte Taxfix als Kampagnentyp Video View Campaigns (VVC) – weil sich damit gezielt echte Aufrufe maximieren und die Effekte auf Markenwahrnehmung und Kaufbereitschaft besonders valide messen lassen. Vier Wochen nach dem Start des Testballons zog Beresford Bilanz: „Große Teile unseres Publikums bevorzugten tatsächlich den AI-first-Ansatz – genauso viele aber fanden hybride Formate am überzeugendsten“, erzählt er. „Das ist faszinierend und war völlig neu für uns.“

Veo 2 reduziert die Produktionszeit von acht Wochen auf wenige Tage

Eindeutig war auch, dass die Marketer mit Veo 2 ihren kreativen Content zu einem Bruchteil der sonst üblichen Zeit- und Produktionskosten umsetzen – und das in mehreren Sprachversionen gleichzeitig. „Was früher sechs bis acht Wochen gedauert hat, schaffen wir heute mit Veo 2 in wenigen Tagen“, sagt Beresford. Dabei hilft die KI nicht nur bei der Umsetzung bestehender Ideen, sondern entwickelt auch neue Motive und Erzählweisen, die über das ursprüngliche Kampagnenkonzept hinausgehen. „Das gibt uns viel Raum zum Testen“, so der CMO. Gleichzeitig stellten die Marketer aber auch fest, dass die KI nicht jede Idee perfekt in Szene setzt. „Im ersten Skript jonglierte jemand mit Kettensägen – das war physikalisch so komplex, dass Veo damit überfordert war“, erinnert sich Nishant John, Creative Director bei Taxfix. Die Lösung: simplere, überraschende Motive, die sich an bekannten Genres orientieren. Mit diesem Prinzip funktionierte das System deutlich besser.

Kaum war das Team mit Veo 2 warmgelaufen, eröffnete sich bereits die nächste Stufe: Als Ende Juni ein Werbespot zum NBA-Finale erschien, der vollständig mit Veo 3 produziert worden war, stand für CMO Alex Beresford sofort fest: Taxfix sollte zu den ersten Unternehmen in Europa gehören, die das neue Tool testen. „Ich habe unserem Kreativ-Team gesagt: Ihr werdet die Ersten in Europa sein, die Werbespots mit Veo 3 live bringen – auf Connected TVs und idealerweise auch im linearen Fernsehen“, so Beresford. Zwei Tage später präsentierten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das erste Video.

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Das erste mit Veo 3 generierte Video von Taxfix

Veo 3: Warum generative KI kreative Flexibilität erfordert

Allerdings musste das Team bei der Erstellung der Creatives erneut umdenken. Denn Veo 2 arbeitete noch entlang klassischer Produktionsschritte – mit Skript, Szenenaufteilung, Styleframes, separat generiertem Video und nachgelagerter Audioproduktion. Veo 3 hingegen funktioniert mit komplexen und detaillierten Prompts: Aus Textbeschreibungen entstehen Bild und Ton gleichzeitig. „Anders als bei konventionellen Video-Shootings, wo im Vorfeld alles haarklein festgelegt wird, erfordert die Videoproduktion mit generativer KI ein agileres und adaptiveres Mindset“, erzählt Creative Director John. „Wir hatten Skript und Szenenplan abgestimmt und dann hat Veo 3 trotzdem Dinge gemacht, die keiner erwartet hatte. Kreative Flexibilität war da keine Kür, sondern Pflicht.“

Auch beim Prompting lernte das Team dazu. Als besonders hilfreich stellte sich heraus, Eingaben im JSON-Format zu gestalten oder bestehende Textprompts von einem LLM wie Gemini 2.5 Pro in maschinenlesbare Strukturen übersetzen zu lassen. CMO Beresford empfiehlt auch in der Konzeptionsphase einen mehrstufigen Ansatz, bei dem Ideen zunächst kostengünstig mit Imagen 4 und Veo 2 skizziert und dann in Veo 3 zur finalen Umsetzung gebracht werden. „Viele kreative Prozesse starten als vage Vorstellung im Kopf. Imagen 4 und Veo 2 helfen dabei, diese Ideen zu konkretisieren, bevor man in Veo 3 produziert“, so Beresford. Wer beim Prompting noch unsicher sei, solle sich ruhig von der KI helfen lassen: „Ein Modell wie Gemini 2.5 kann dabei helfen, die eigenen Prompts noch effektiver auszuformulieren.“

Die mit Veo 3 generierten Spots testet Taxfix aktuell erneut gegen andere Alternativen: Spots, die mit Veo 2 erstellt wurden, Spots, die allein von Menschen umgesetzt wurden, und hybride Versionen. Dieses Mal wollen die Marketer nicht die Auswirkungen auf Video Ad Recall und Consideration messen, sondern auf Performance-Metriken wie Website Action oder App Action. Daher wählten sie als Kampagnentyp Demand Gen. Auch wenn die Ergebnisse noch auf sich warten lassen, ist für Beresford klar: Veo 3 legt bei der Videoproduktion in Sachen Qualität, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz noch eine Schippe oben drauf. „Wenn Veo 2 ein Wendepunkt war, dann ist Veo 3 ein kompletter Paradigmenwechsel“, so sein Fazit.

YouTube als Testraum, CTV als Bühne

Doch auch das beste Video wirkt nur dort, wo echte Aufmerksamkeit möglich ist. „Ich will nicht einfach nur einen View, ich will einen Value View“, sagt Beresford. Das heißt: echte Aufmerksamkeit statt flüchtiger Sichtkontakte. Um diese Wirkung zu erzielen, setzte Taxfix bei der Ausspielung auf YouTube. Die Plattform bot ideale Voraussetzungen, um verschiedene Videoansätze kontrolliert gegeneinander zu testen – mit messbarem Impact durch Brand Lift-Studien.

Darüber hinaus bietet YouTube die weltweit größte Reichweite im Connected TV – auch in Deutschland. Das ist in den Augen des CMOs ein weiterer Benefit der Plattform. „Wenn du ein Video im richtigen Kontext zeigst – auf YouTube, im Wohnzimmer, auf dem großen Screen – und deine ideale Kundin oder dein idealer Kunde schaut gerade zu: Das ist der Sweet Spot“, sagt er. Hier treffen Aufmerksamkeit, Relevanz und Zielgruppenpräzision aufeinander und machen YouTube und CTV zur perfekten Bühne für die eigene Kreation.

Konsolidiert planen, gezielt skalieren – warum Taxfix auf DV360 setzt

In der Vergangenheit waren konsolidierte CTV-Kampagnen allerdings angesichts der enormen Fragmentierung des Marktes nur schwer umsetzbar. Taxfix verfolgt auch hier inzwischen einen radikalen Kurs. „Du kannst keine saubere Wirkungsmessung machen, wenn deine Teams unterschiedlich buchen oder mit verschiedenen Strategien arbeiten“, so der CMO. „Daher läuft mittlerweile jeder Video-View, den wir kaufen, über DV360. So können wir alle Kanäle aus einer Plattform heraus vergleichbar und effizient steuern.“ Separate Mediapläne für Disney+, YouTube oder Netflix? Vergangenheit. Der Erfolg gibt Beresfords Strategie recht: Allein im Juni 2025 konnte Taxfix seine Videoreichweite um 56 Prozent steigern, ohne mehr Budget auszugeben. „Diese Effizienzsteigerung wird durch den konsolidierten Mediaeinkauf über DV360 und die inventarübergreifende Optimierung der Anzeigenfrequenz ermöglicht“, betont Beresford.

Im Juni 2025 steigerte Taxfix seine Videoreichweite in DV360 um 56 Prozent – ohne Budgetsteigerung.

Neben der Plattformkonsolidierung setzt Taxfix auch bei der Erfolgsmessung auf KI-gestützte Modellierung, um Messlücken zu schließen. Dafür hat das Scale-up Consent Mode und Enhanced Conversion aktiviert. Das Tool Consent Mode modelliert Conversions auf Basis der Einwilligungslage und lieferte Taxfix ein Plus von 20 Prozent an gemessenen Abschlüssen.

Obwohl künstliche Intelligenz bei Taxfix immer mehr Prozesse immer erfolgreicher optimiert, ist den Marketingverantwortlichen wichtig zu betonen: Das strategische Denken und die kreative Verantwortung übernimmt sie nicht. „KI ist kein Autopilot“, sagt Creative Director John. „Sie liefert Vorschläge – aber die Entscheidung, was zur Marke passt, liegt bei uns.“ Auch für Beresford ist klar: Wer mit KI arbeitet, gibt nicht die Kontrolle ab – sondern gewinnt sie zurück. „Ich bleibe im Driver Seat“, sagt der CMO. KI ermögliche mehr Varianten, mehr Geschwindigkeit, mehr Testbarkeit – aber ohne strategisches Urteilsvermögen sei das nichts wert. „Es geht nicht darum, blind zu skalieren, sondern gezielt zu steuern. Dafür braucht es Menschen, die wissen, wohin sie wollen.“

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Simon Holthaus

Industry Manager Finance

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