Marketing war schon immer eine Disziplin voller Dynamik und Bewegung – aber selten war das Tempo so hoch wie jetzt. Wegweisend bleibt, was Marketing immer angetrieben hat: Sichtbarkeit. Doch was sich verändert hat, sind die Wege dorthin. Heute zählt nicht mehr allein, wer erreicht wird, sondern auch wann und wie: in dem Moment, in dem ein Impuls entsteht, ein Bedürfnis aufflackert, eine Suche beginnt. Und gesucht wird nicht mehr nur mit Texten, sondern auch mit Bildern und sogar der eigenen Stimme.
Auf der Dmexco in Köln hat Google gezeigt, wie sich Marken auf diese neue Dynamik einstellen können: mit KI-gestützten Suchfunktionen, die nicht nur Begriffe verstehen, sondern die Absichten dahinter. Und mit Tools, die dabei helfen, überall dort präsent zu sein, wo aus Aufmerksamkeit eine Handlung wird. Sei es beim Googeln mit der Suche, beim Streamen oder Scrollen auf YouTube oder beim Shoppen auf beiden Plattformen.
Hier fassen wir für dich die Highlights aus den Google-Keynotes zusammen und zeigen dir, wie Marketer auf die neue Art zu suchen reagieren können.
Die Learnings in Kürze:
- KI verleiht der Suche neue Superkräfte und schafft Sichtbarkeit über Kontext und Absicht.
- Und daraus ergeben sich mithilfe von Google AI neue Chancen für Marketer, ihre Zielgruppen zu erreichen und ihren ROI zu steigern.
Wenn Suche zum Gespräch wird
Den Auftakt auf der Main Stage machte Gaurav Bhaya, Vice President und General Manager bei Google Ads. Unter dem Titel „A New Era of Search: Answering a World that Asks Anything“ stellte er eine Frage ins Zentrum, die derzeit das digitale Marketing grundlegend verändert: Wie bleibt man sichtbar, wenn die Online-Suche nicht mehr nur keywordbasiert Linklisten liefert, sondern sich zu einem intelligenten Gesprächspartner entwickelt?
Bhaya beschrieb eine Suche, die nicht länger nur reagiert, sondern mitdenkt. Sie versteht, was Menschen wirklich wissen wollen – noch bevor sie dafür die richtigen Worte finden. „Bei der Suche geht es nicht mehr darum, Informationen abzurufen – sondern darum, Absichten zu verstehen“, so der Google Ads-Chef.
Diese Weiterentwicklung zeigt sich im neuen KI-Modus: Eine Kombination aus Large Language Models und Echtzeitdaten ermöglicht es, komplexe Fragen im Dialog zu beantworten. Die Interaktion wird fließender, intuitiver und oft auch visueller, zum Beispiel mit Circle to Search und Google Lens.
Diese neue Komplexität stellt Marketer mit manuell gepflegten Keyword-Listen vor große Herausforderungen. „Sichtbarkeit entsteht, wenn das, was eine Marke anbietet, in genau diesem Moment für Nutzerinnen und Nutzer wirklich relevant ist“, so Bhaya. Dafür hat Google AI Max für Suchkampagnen entwickelt: Damit können Nutzerintentionen und -bedürfnisse früh und treffsicher erkannt, passende kreative Assets, Inhalte von Markenwebsites und semantische Signale kombiniert und dynamische Anzeigen erstellt werden. So erhalten Kundinnen und Kunden relevante und passgenaue Anzeigen.
Wenn du noch weitere Insights möchtest, nimm gerne an unserer „Accelerate with Google“-Session am 13. Oktober teil: Gaurav Bhaya zeigt dort, wie KI die Google Suche zu einer intelligenten Lösung macht und welche neuen Chancen das für die Kundenansprache bietet. Einfach hier klicken.
Next Gen Commerce: mit Google AI Konsument*innen erreichen
Wie sehr sich das Such- und Kaufverhalten verändert hat, weiß auch Dr. Bernd Fauser, Managing Director bei Google. In seiner Keynote „Next Gen Commerce: mit Google AI Konsument*innen erreichen“ berichtete er über die neue Realität im Kaufverhalten, das er als „predictably unpredictable“ bezeichnet. In dieser Realität spielen Google und YouTube eine zentrale Rolle. Denn nur sie begleiten die Reise der Konsumentinnen und Konsumenten von der ersten Idee bis zur finalen Entscheidung. Diese nahtlose Verbindung von Inspiration und Aktion, von Entdeckung und Conversion, ist für Fauser eine der größten Chancen für Marken.
Für Marketer ist es wichtig, sich an diese neue Dynamik anzupassen. Sie müssen ihren Content so umstellen, dass Anzeigen Teil einer Antwort sind und nicht wie ein Fremdkörper wirken. Und sie müssen bei der Content-Produktion nicht nur eine erste Frage mitdenken, sondern auch eine zweite und dritte. Das erfordert Content mit Struktur, Substanz und Relevanz – und das Verständnis dafür, wie KI die Ausspielung verändert.
Creator*innen, Fans und KI: die Zukunft des Marketings auf YouTube
Was genau macht YouTube in der neuen, komplexen Customer Journey so wirkungsvoll? Das erklärten Andreas Briese, Country Director YouTube Germany, und Dr. Michalina Seekamp, Head of YouTube Content & Creator Sales, in ihrer Keynote. Es ist die Kombination aus Creatorinnen und Creatorn, Community und KI, die es so nur auf YouTube gibt. Alleine in Deutschland kommen jeden Monat 56 Millionen Menschen auf der Plattform zusammen1, nicht nur als Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern als Teil einer Community, in deren Mitte die Creator*innen stehen.
Und diese Creator*innen verändern nicht nur das klassische Marketing, sondern auch die komplette Medienlandschaft. Sie sind die neuen Stars im Wohnzimmer oder schlicht: das neue Fernsehen. Und sie halten die 21 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die YouTube auf ihrem TV-Gerät schauen2, länger vor dem Bildschirm als jeder einzelne lineare Sender. Video-Podcasts werden die neuen Talkshow-Formate unserer Zeit – mit 400 Millionen Stunden Abrufzeit pro Monat.3
Mithilfe von Google AI können Marken dieses Umfeld perfekt für sich nutzen. Kein Wunder, dass der Return on Investment bei YouTube nicht nur höher als bei allen anderen Social-Media-Plattformen ist, sondern auch im Vergleich zu TV. Und das sogar um um 1,7x größer, wie eine Studie von Ekimetrics und Nielsen nachgewiesen hat.4
Außerdem eröffnet Google AI auch unvergleichliche Möglichkeiten bei der Kreation. Mit Veo 3 beispielsweise lassen sich mit Textprompts und Bildinput professionelle Videos kreieren. Dabei ersetzt die KI keine menschliche Kreativität. Aber sie befreit von der zeitraubenden Produktionsarbeit und eliminiert so den größten Kostenfaktor: Zeit und Drehtage.
Für Michalina Seekamp und Andreas Briese ist klar: Die Bühne ist da. Jetzt liegt es an den Marken, ob sie diese bespielen und so ihre Zielgruppen erreichen.
Warum YouTube Creator*innen das neue Hollywood sind
Wie Marken diesen kreativen Spielraum auf YouTube nutzen können, zeigte Alex Präkelt, YouTube Video Lead bei Google, zusammen mit Hannah Kaiser, Gründerin von Klein aber und Creatorin, und Viorel Borgovan, Brand Marketing Manager bei Kleinanzeigen. Sie haben mit der Kleinanzeigen-WG eines der erfolgreichsten Markenformate auf YouTube in Deutschland umgesetzt – mit mehr als 500 Episoden und einer organisch über die Jahre hinweg gewachsenen Community.
Der Grund für den Erfolg: Die Creatorinnen und Creator erzählen nicht über eine Marke, sondern humorig-schräge Geschichten von echten Kleinanzeigen-Gegenständen – angefangen beim quietschenden Klappbett bis zur viel zu lauten Waschmaschine. Die Marke übernahm nicht die Bühne, sondern lieferte den Rahmen für ein Stück Creator-getriebene Popkultur. Und das mit messbarer Wirkung: hohe View-through-Raten, organisches Engagement, Rezeption in Feuilletons und Memes.
Marketern zeigt dieser Case, wie Marken heute relevant bleiben können: indem sie Plattformlogiken ernst nehmen, Creator*innen als Partner verstehen und Inhalte produzieren, die eher gesendet als geschaltet wirken.
Von der Bühne ins Backend: Praxiseinblicke aus den Masterclasses
Abseits der großen Bühne wurden in den Masterclasses die Werkstätten des Marketings geöffnet. Hier wurde sichtbar, wie Google-Technologien in der Praxis wirken – mit konkreten Use Cases und einem klaren Fokus auf Wirkung.
Measurement und Data Activation zogen sich durch viele Sessions: Sky Deutschland zeigte, wie eine konsistente Messstrategie den ROI steigert, während Home24 mit Googles Meridian ein neues Modell zur Budgetbewertung präsentierte. Die Postbank illustrierte, wie sich die unvorhersehbare Customer Journey meistern lässt: Ein klares Framework hilft dabei, hochwertige Leads von der Inspiration bis zur Entscheidung zu gewinnen und zu konvertieren – unter Einsatz von Search, Performance Max und Demand Gen. Auch YouTube war präsent – ob mit Douglas und kreativen Social-Media-Strategien oder mit der Deutschen Telekom, die ihre Connected-TV-Kampagnen auf dem Big Screen zeigte.
KI live erleben: So sieht die Zukunft des Marketings aus
Nach den praxisnahen Einblicken der Masterclasses richtete die „Google AI for Marketing Tour“ den Blick auf das, was kommt – und in Teilen schon Realität ist. Besonders im Fokus: der neue KI-Modus in der Google Suche. Er verwandelt klassische Suchanfragen in dialogbasierte Kontexte – multimodal, interaktiv, intuitiv. Für Marken verändert das die Mechanik digitaler Sichtbarkeit grundlegend. Und bietet zahlreiche Chancen entlang der gesamten Customer Journey. Aktuell ist der KI-Modus in zahlreichen Ländern verfügbar.
Mit Veo 3 zeigte Google außerdem, wie generative KI die Videoproduktion neu definiert. Die Cases von Telekom und Taxfix demonstrierten, wie sich aus wenigen Inputs hochwertige Spots erstellen lassen – flexibel, markenkonform und skalierbar. Kreative Vielfalt wird so zum Standard.
Ergänzt wurden die Demos durch Tools wie Flow (KI-gestütztes Tool zur Erstellung von cinematischen Clips, Szenen und Storys), Gemini (als vielseitiger KI-Assistent) und ViGenAiR (für die Postproduktion) sowie die visuelle Suche per Circle to Search und Google Lens. Und mit NotebookLM und Agentspace wurde sichtbar, wohin die Reise geht: von Suchmaschinen hin zu intelligenten Assistenten.
Am Ende der Tour war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern klar: Google AI ist ein zentraler Baustein in der Transformation des Marketings.
Search Award: Sichtbarkeit für herausragende Search-Projekte
Nach den Einblicken in Innovation und Technologie bildete der Search Award powered by BVDW und IAB Switzerland einen weiteren Höhepunkt auf der Dmexco. In elf Kategorien – von SEA über Full‑Funnel-Strategien bis zu SEO – ehrte Google die Projekte, die in Sachen Suchmaschinenmarketing besonders viel Relevanz, Kreativität und Wirkung gezeigt haben.
Die Agentur Webrepublic AG räumte gleich doppelt ab, unter anderem mit „Zombies sichtbar machen – Ladenhüter identifizieren“ im Multi‑Channel‑SEA-Format. Der Award für die beste Full‑Funnel-SEA-Strategie ging an munique.io für „Mit SEA‑Full‑Funnel zum Abo‑Erfolg“, einer Kampagne, die Traffic und Performance über den gesamten Funnel hinweg verbindet. Im Bereich SEO ging der Preis in der B2C‑Kategorie an Claneo: Die Kampagne „Von Chaos zu Klarheit: nutzerzentrierte SEO‑Strategie“ überzeugte vor allem mit klarer Informationsarchitektur und konsequenter Nutzerorientierung.
Learnings von der Dmexco: Wie KI Marketing verändert
Die Dmexco 2025 hat gezeigt, wohin sich digitales Marketing bewegt – und welche Rolle Google dabei spielt: KI ist nicht mehr Vision, sondern Voraussetzung für Relevanz und Wachstum.
Google präsentierte, wie KI-Innovationen in der Suche und auf YouTube Marken helfen, die „predictably unpredictable“ Customer Journey zu meistern – in einem Umfeld, das sich schneller verändert als je zuvor.
- Google AI als Business-Vorteil: Sie hilft Unternehmen, ihre Geschäftsziele zu erreichen, Zielgruppen effektiv in jeder relevanten Phase anzusprechen und sich dem rasanten Markttempo anzupassen. Mit KI lassen sich Kampagnen intelligenter skalieren, Daten effizienter aktivieren – und bessere Ergebnisse erzielen.
- Die Google Suche eröffnet neue Chancen: Mit KI-gestützten Tools wie dem neuen KI-Modus und Circle to Search entstehen neue Möglichkeiten der Ansprache – früh, kontextbasiert und intuitiv. Besonders die Gen Z lässt sich über die visuelle Suche und neue Werbeformate gezielt erreichen.
- YouTube liefert beispiellosen ROI: Als Deutschlands Videoplattform #1 bietet YouTube Werbung, die laut Studien einen höheren ROI erzielt als TV und andere Videoplattformen – über den gesamten Funnel hinweg, von Aufmerksamkeit bis Kaufentscheidung.
Das Fazit: Wer Sichtbarkeit will, muss intelligenter, relevanter und schneller werden. Google AI bietet dafür eine starke Basis und einen Partner an der Seite von Marketern. Aber es liegt an uns, was wir daraus machen.