Der Einstieg in die Praxisnachfolge fällt meist leichter, wenn die Übergebenden schon vorher eine neue Lebensaufgabe für sich gefunden haben. Diese muss Motivationsfaktoren ansprechen, die auch im Unternehmerdasein wichtig waren, sowie zur eigenen Person passen.
Wertvolle Lebensbereiche ausserhalb der Praxis erkennen
Für den Übergabeprozess ist es umso besser, je eher ein Praxisabgeber es schafft, sich von seiner Praxis emotional zu distanzieren. Für den Übergebenden ist es daher förderlich, wenn dieser neben der Praxis andere Lebensbereiche hat, die ihm Kraft und Energie geben. Diese Lebensbereiche können individuell und sehr unterschiedlich sein und finden sich beispielsweise im Freundeskreis, sozialen Netzwerk, ehrenamtlichen Engagement, der persönlichen Weiterentwicklung, Gesundheit, mentalen Frischer oder im Kulturbereich.
Die Motivation zur Übergabe kann aus diesem Bereich kommen. Es ist wichtig, die eigenen Antreiber zu kennen und sich dazu beispielsweise folgende Fragen zu stellen:
- Was erfüllt mich und macht mir Freude?
- Wie kann ich meine Motivation weiterleben?
- Wozu bin ich nur selten gekommen und möchte es nun mehr tun?
- Wie kann ich meine fachliche Expertise an andere weitergeben (zum Beispiel als Mentor, Beirat)?
Diese Aspekte werden beeinflusst von persönlichen Motiven und Treibern, wie in Teil 1 erwähnt.